Palling. Jeder Einsatz stellt die Feuerwehren vor neue Herausforderungen, denn jeder Einsatz ist anders. Je umfangreicher ein Brand, desto mehr Einsatzkräfte sind notwendig, um erfolgreich zu sein. Um genau dieses Szenario zu üben lud die Feuerwehr Freutsmoos zu einer großen Gemeinschaftsübung ein. Ausgangslage der B4-Übung (Großbrand) war der Brand eines Wohnhauses; zudem wurden zwei Bewohner vermisst. Rund 70 Einsatzkräfte von fünf Wehren übten zusammen, bewältigten die Übungsvorgabe erfolgreich und konnten wertvolle Erkenntnisse mitnehmen, was im Ernstfall noch besser gemacht werden kann.
Nach dem Übungsalarm am frühen Abend rückten die Feuerwehren aus Freutsmoos, Tyrlaching, Heiligkreuz, Palling und Trostberg zum angenommenen Großbrand an. Aus Traunstein kam die Unterstützungsgruppe Örtliche Einsatzleitung (UG-ÖEL), die die Sicherstellung der Kommunikation und die Dokumentation des Ablaufes übernahm. In kurzer Zeit wurde eine umfangreiche Löschwasserversorgung rund um das Brandobjekt aufgebaut, Löschtrupps postierten sich kämpften gegen das Feuer, auch die Drehleiter der Feuerwehr Trostberg und das Hubrettungsfahrzeug der Pallinger Wehr wurden in Stellung gebracht, um aus der Höhe löschen zu können. Zeitgleich rüsteten sich zahlreiche Floriansjünger mit Atemschutzgeräten aus und gingen in das verrauchte Gebäude, um nach den vermissten Personen zu suchen, die im brennenden Gebäude vermutet wurden. Kaum ein Löscheinsatz, bei dem die Fachleute in Sachen Atemschutz verzichtbar sind. Durch die Pressluftatmer vor dem giftigen Brandrauch geschützt können sie in verrauchten Räumlichkeiten nach Menschen suchen, aber auch bis zum möglichen Brandherd vorrücken und diesen löschen.
Auch bei der Großübung in Freutsmoos hatten die Atemschutzträger die zwei vermissten Personen bei der Absuche von Raum zu Raum schnell gefunden und ins Freie gerettet. Die Übungsleitung hatte jedoch eine „erschreckende Überraschung“ eingebaut. Sie erklärte einen der Atemschutztrupps als abgängig und vermutlich verletzt im Brandobjekt befindlich. Ein, bei jedem Atemschutzeinsatz bereitstehender Rettungstrupp machte sich umgehend auf die Suche nach den beiden vermissten Kameraden und rettete sie aus ihrer misslichen Lage.
Nach einer Stunde war die Übung beendet und die Mitglieder der Kreisbrandinspektion, die als Übungsbeobachter den Einsatzablauf unter die Lupe nahmen, zogen eine durchwegs positive Bilanz. Kreisbrandinspektor Günter Wambach, die Kreisbrandmeister Georg Fleischer und Hans Heinrich sowie Stefan Thurner, Fach-Kreisbrandmeister für Atemschutz lobten die Einsatztaktik und das koordinierte Vorgehen der Übungsteilnehmer. Die vorrangigen Übungsziele einer schnellen Menschenrettung und die erfolgreiche Abschirmung der Nebengebäude, um ein Übergreifen und Ausweiten des Feuers zu verhindern, wurden erreicht. Die Wasserversorgung wurde weitgehend sichergestellt, dennoch müssten nach Einschätzung der Übungsbeobachter im Ernstfall noch zusätzliche Wehren nachalarmiert werden, die zusätzliche Schlauchleitungen von weiter her bis zum Brandort zu verlegen und somit für ausreichend Löschwasser zu sorgen.
Nach Ende der Übung wurden die Teilnehmer mit einer stärkenden Brotzeit belohnt. Pallings Bürgermeister Josef Jahner würdigte die Feuerwehrler für ihren ehrenamtlichen Dienst, das engagierte Üben und dankte für die Bereitschaft der Floriansjünger rund um die Uhr bereit zu sein, um Brände zu löschen und Menschen aus Notlagen zu retten.
Text: Peter Volk / Sabine Heinrich – Pressestelle KFV Traunstein
Bilder: FFW Palling